Wie baut man eine Ziegelmauer im Garten? Schritt-für-Schritt-Anleitung für eine langlebige Gartenmauer
Eine Ziegelmauer im Garten ist mehr als nur ein optisches Highlight – sie kann funktional, dekorativ oder beides zugleich sein. Doch obwohl der Bau einer Gartenmauer aus Ziegeln auf den ersten Blick simpel wirkt, erfordert er fachgerechte Vorbereitung, das richtige Material sowie ein Verständnis für statische Grundlagen.
Warum lohnt sich eine Gartenmauer aus Ziegeln?
Ziegel sind ein bewährtes, wetterfestes und langlebiges Baumaterial. Sie sind frostbeständig, nehmen kaum Wasser auf und müssen nicht regelmäßig gewartet werden. Besonders Klinkerziegel eignen sich hervorragend für den Außenbereich – sie altern würdevoll, bekommen mit der Zeit eine schöne Patina und passen sich perfekt der natürlichen Gartenumgebung an.
Eine Ziegelmauer verleiht dem Garten Struktur – als Einfassung für Beete, dekoratives Element, Sockel für Zäune oder als Stützmauer an Hanglagen. Gleichzeitig greift sie historische Gartenarchitektur auf, wie man sie aus Klostergärten oder Gutshöfen kennt.
Planung: Was sollte man vor dem Mauern beachten?
Vor dem Bau steht die Planung: Welche Funktion soll die Mauer erfüllen – dekorativ oder tragend? Diese Entscheidung beeinflusst die Bauweise, Materialwahl und Fundamenttiefe.
- Dekorative Mauern bis 60–80 cm Höhe kommen meist ohne Bewehrung aus.
- Höhere oder stützende Mauern erfordern ein tragfähiges Fundament und ggf. Armierung.
Wichtige Planungspunkte:
- Grundwasserspiegel und Bodenart (Lehm, Sand, Humus)
- Lage (Schatten fördert Moosbildung, direkte Sonne kann das Material erhitzen)
- Nähe zu Pflanzen (Wurzeldruck beachten!)
Welche Ziegel eignen sich für Gartenmauern?
Meine erste Wahl ist meist Klinker – hart gebrannt, extrem witterungsbeständig, in vielen Farben erhältlich: von klassischem Rot über Sand- und Honigtöne bis zu Anthrazit oder Schwarz. Er passt sowohl zu modernen als auch traditionellen Gartengestaltungen.
Alternativen sind:
- Handgeformte Ziegel – für rustikale Gärten
- Abbruchziegel – ideal für einen Vintage- oder Shabby-Look
- Ziegelriemchen – nur für dekorative Verblendungen auf bestehenden Konstruktionen
Wichtig: Die Ziegel müssen frostbeständig und für den Außeneinsatz zertifiziert sein.
Fundament – das A und O der Stabilität
Kein Mauerwerk ohne solides Fundament. Auch bei einer nur 40 cm hohen Mauer sollte das Fundament nicht vernachlässigt werden. Üblich ist ein Betonfundament (C16/20) mit 30–50 cm Tiefe – abhängig von Bodenfrostgrenze und Untergrundbeschaffenheit.
Der Fundamentgraben sollte breiter sein als die Mauer selbst. Den Untergrund gut verdichten und ggf. mit einer Kiesschicht vorbereiten. Nach dem Gießen des Betons 2–3 Tage abbinden lassen – dann kann gemauert werden.

Ziegelmauer bauen – Schritt für Schritt
- Schnurgerüst spannen – für eine gerade Linie
- Erste Ziegelschicht
trocken verlegen, um Maß und Schnittstellen zu prüfen
- Mauermörtel auftragen (Zement-Kalk-Mörtel oder spezieller Klinkermörtel)
- Versatz der Fugen (Ziegelbindung) einhalten
- Fugenstärke:
10–12 mm, waagerecht und senkrecht
- Fugen nach leichtem Anziehen des Mörtels mit Fugeisen nacharbeiten – für sauberes Finish
Bei höheren Mauern (ab 80 cm) empfiehlt sich eine Bewehrung mit Stahlstäben, die im Fundament verankert und mit Mörtel umgossen werden.
Details machen den Unterschied – Mauerkopf, Entwässerung, Design
Der obere Abschluss („Mauerkopf“) kann auf verschiedene Arten gestaltet werden:
- Ziegel quer gelegt (Kopfverband)
- Klinkerabdeckplatten mit Tropfkante
- Natursteinplatten aus Sandstein oder Granit
Neben der Optik schützt die Abdeckung die Mauer vor Feuchtigkeit und Frostschäden.
Für Stützmauern ist eine Entwässerungsschicht aus Kies mit Drainagerohr wichtig – idealerweise mit Geotextil ummantelt. So wird Staunässe vermieden, und die Mauer bleibt auch im Winter stabil.
Wie integriert man eine Ziegelmauer in den Garten?
Eine Gartenmauer soll sich harmonisch in die Gestaltung einfügen – nicht dominieren. Ich sehe sie gern als funktionale Linie: als Übergang vom Terrassenbereich, als Beetumrandung oder als Rückwand für Pflanzen. Ziegel harmonieren besonders gut mit:
- Gräsern
- Lavendel
- Geranien
- Immergrünen Sträuchern
Wer will, kann auch Sitzflächen, Pflanznischen oder stimmungsvolle Beleuchtung in die Mauer integrieren.
Selber bauen – ja oder nein?
Bei einfachen Ziermauern: Ja, unbedingt. Mit etwas handwerklichem Geschick und Einhaltung der genannten Regeln lässt sich ein tolles Ergebnis erzielen. Wer jedoch eine tragende oder sehr hohe Mauer plant, sollte die Hilfe eines Profis in Anspruch nehmen – insbesondere bei statischen Anforderungen oder Hanglagen.
Fazit – Gartenmauer aus Ziegel: robust, stilvoll, zeitlos
Eine gemauerte Gartenmauer aus Ziegeln ist ein langlebiges Element mit Charakter. Ob rustikal, modern oder romantisch – mit der richtigen Planung, dem passenden Material und sorgfältiger Ausführung wird sie zum echten Highlight im Garten. Und das für viele Jahre.
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