Wie schützt man Ziegelriemchen in der Küche? Praktische Tipps zur Imprägnierung und Pflege
Ziegelriemchen sind in der Küche nicht nur ein echter Blickfang – sie bringen auch technische Herausforderungen mit sich. Ihre natürliche Struktur, Offenporigkeit und Saugfähigkeit machen es erforderlich, sie bewusst zu behandeln und zu schützen – insbesondere in einem Raum wie der Küche, der täglich mit Feuchtigkeit, Fett und Flecken konfrontiert ist.
Warum müssen Ziegel in der Küche geschützt werden?
Ziegelriemchen – ob aus Abbruchziegeln, handgeformt oder als moderner Klinker – sind offenporig und damit anfällig für das Eindringen von Wasser, Fett, Öl oder färbenden Substanzen wie Tomatensauce, Rotwein oder Curry. Gerade in der Spritzzone hinter der Arbeitsfläche oder dem Herd kann das schnell zu dauerhaften Flecken führen.
Im Gegensatz zu glasierten Fliesen besitzen Ziegelriemchen keine werkseitige Schutzschicht. Der Schutz liegt also in der Verantwortung des Eigentümers oder Planers – durch eine fachgerechte Imprägnierung.
Reinigung und Vorbereitung der Oberfläche
Bevor man mit dem Imprägnieren beginnt, muss die Oberfläche gründlich gereinigt werden. Neu verlegte Riemchen werden von Staub, Mörtelresten und Schmutz befreit – idealerweise mit einer Bürste aus Kunststoff und einem Industriesauger. Von aggressiven Reinigungsmitteln rate ich ab, da sie die Poren der Ziegel verunreinigen könnten.
Besonders bei Abbruchziegeln müssen oft noch alte Mörtelreste entfernt werden. Nach der Reinigung lasse ich die Wand mindestens 24 Stunden trocknen – nur trockene Ziegel können die Imprägnierung optimal aufnehmen.
Matt oder seidenmatt? Die richtige Imprägnierung wählen
Das A und O beim Schutz von Ziegelriemchen in der Küche ist eine hochwertige Imprägnierung. Doch Imprägnat ist nicht gleich Imprägnat – es gibt viele Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften und optischen Effekten.
In der Küche bevorzuge ich hydrophobierende Imprägnierungen, die eine unsichtbare Barriere gegen Wasser, Fett und Schmutz bilden. Sie verschließen die Poren nicht, sondern sorgen dafür, dass Flüssigkeiten abperlen und nicht eindringen.
Zwei Varianten haben sich besonders bewährt:
- Imprägnate ohne Farbwirkung – sie erhalten den natürlichen Look, verändern weder Farbe noch Glanz. Ideal für rustikale oder authentische Ziegeloptik.
- Farbvertiefende Imprägnate (sog. „Nasseffekt“) – sie intensivieren den Farbton leicht und verleihen der Oberfläche einen satten, warmen Ton. Manche Produkte hinterlassen einen seidenmatten Schimmer.
Empfehlenswerte Produkte sind z. B. Fila MP90 Eco Plus, Lithofin StainStop W oder Eco Protect von Tenax – allesamt auf Basis von Silanen oder Siloxanen, lösemittelfrei, gesundheitlich unbedenklich und widerstandsfähig gegen Haushaltsreiniger.

Wie trägt man die Imprägnierung richtig auf?
Die Anwendung erfolgt mit einem weichen Pinsel oder einem Schwammroller – niemals mit Tüchern, da diese ungleichmäßig verteilen. Ich gieße das Produkt in eine Farbwanne und arbeite systematisch, gleichmäßig und ohne Überdosierung.
Wichtig:
- Nur auf
saubere, trockene Flächen auftragen
- Überschüsse nach wenigen Minuten mit einem trockenen Tuch entfernen
- Eventuell nach 4–6 Stunden eine zweite Schicht auftragen (Herstellerhinweise beachten)
- Die Fläche 24–48 Stunden vor Feuchtigkeit schützen, bis das Mittel vollständig ausgehärtet ist
Alternative: Schutzlack für stark beanspruchte Flächen
In stark beanspruchten Bereichen – z. B. hinter dem Herd – kann zusätzlich ein Schutzlack für Ziegel sinnvoll sein. Dieser bildet eine physikalische, abriebfeste Schutzschicht und erleichtert die Reinigung.
Ich verwende bevorzugt wasserbasierte, dampfdiffusionsoffene Lacke, die auf die Imprägnierung aufgetragen werden können – z. B. Domalux Stone Finish oder Kerakoll Decor Finish. Der Nachteil: Die Oberfläche wirkt glatter und glänzender – nicht jeder möchte diesen Effekt in einem rustikalen Ambiente.
Pflege im Alltag – was ist zu beachten?
Auch nach erfolgreicher Imprägnierung braucht die Ziegelwand regelmäßige Pflege:
- Keine aggressiven Reiniger verwenden – stattdessen spezielle Produkte für Natursteinoberflächen
- Tägliche Reinigung mit einem trockenen Mikrofasertuch
- Gelegentlich warmes Wasser mit mildem Reinigungsmittel – z. B.
Fila Cleaner
Gut geschützte Ziegel vertragen den Alltag problemlos – solange man sie nicht mit Chemie oder zu viel Nässe belastet.
Muss man die Imprägnierung erneuern?
Ja – der Schutz hält nicht ewig. Je nach Produkt, Nutzung und Reinigungsintervall sollte man die Imprägnierung alle 2–5 Jahre auffrischen. Ein einfacher Test: Wenn Wasser nicht mehr abperlt, sondern einzieht – ist es Zeit für eine neue Schicht.
Fazit – meine Empfehlung für Küchen mit Ziegelriemchen
Ziegelriemchen in der Küche sind zeitlos schön – aber nur, wenn sie gut geschützt sind. Meine Empfehlung: Eine hochwertige hydrophobierende Imprägnierung für die gesamte Fläche, ergänzt durch einen Schutzlack im Bereich von Kochfeld und Arbeitsplatte.
So bleibt die natürliche Optik der Ziegel erhalten – und gleichzeitig erhält man eine robuste, alltagstaugliche Oberfläche, die mit modernen Materialien locker mithalten kann.
Kürzlich in unserem Blog


